Grenzgang Büscheme - Grünsfeld

In den Grünsfelder Tannen, genauer im Grundfeld treffen Büschemer und Grünsfelder Gemarkung aufeinander. Heute fast vergessen ist der frühere Geleitweg, der zunächst von Tauberbischofsheim über Grünsfeld in Richtung Aub verlief. Später wurde die Führung des Geleitweges geändert. Schon auf diesen alten Gemarkungssteinen finden sich die drei b für Büscheme, Bischofsheim. Die so rätselhaft erscheinen. Auf der Rückseite, die die Grünsfelder Gemarkung markiert, sieht man drei große G. G für Grünsfeld. An der Gemarkungsgrenze am früheren Truppenübungsplatz soll auch der älteste Gemarkungsgrenzstein von 1308 sich befunden haben. Der ist allerdings inzwischen verschwunden. Zeichnungen und Fotos von ihm gibt es. Er wäre vermutlich einer der ältesten Gemarkungsgrenzsteine in Deutschland. Ausgerechnet in so einem historisch aufgeladenem Bereich wurde die Wasserleitung in Richtung Grünsfeld durch den nun nicht mehr vorhandenen Wald trassiert, da ein Kahlschlag notwendig wurde. Und auch Gemarkungsgrenzsteine dabei versetzt wurden. Leitungen, Windräder werden allzu gern gerade dahin verlegt oder gestellt, wo historisch alt Bedeutendes zu finden ist, das wenig beachtet wird. Einen Vorteil bietet der Kahlschlag an der Hanglage der Grünsfelder Tannen. Man sieht nun einmal wie stark die Geländerampe hier ansteigt, welches Hindernis für den früheren Geleitverkehr das Hanggefälle bzw. die Hangsteigung war. Weiteres Ungemach droht sich mit der kommenden Verlegung von Stromleitungen durch die Grünsfelder Tannen an. Versuche man mal mit den Bauarbeitern, die mit großen Maschinen herumfuhrwerken, zu sprechen, sie auf Vorsicht bei den wichtigen historischen Stellen hinzuweisen. Man spricht kein Deutsch.

 

 

Alter Dreimärker Büscheme - Grünsfeld - Dittiche; früher beim Gewann Dreieckiger Stein, heute beim Schloss stehend

"Der alte Grenzstein. Wer ihn finden wollte, müßte halbwegs Dittigheim am Brückenwald vorbei den Daawerdleweg hinaufgehen, bis er auf der Höhe zu den Grünsfelder Tannen gelangt. Von hier aus bedarf es nur noch einiger Schritte rechterhand den Waldrand entlang, vorbei an einem Pflanzgarten, um plötzlich am Eingang zu einem Waldpfad vor sich zu sehen. Gegen alle Zweifel deutlich ist die Jahreszahl 1308 eingemeißelt." Hugo Pahl, Bischemer Bösi Buwe, S. 62 Ob er wirklich von 1308 war? Die Büschemer Grenzstein-Kids, der Grenzsteinsuchhund Lumi und Hendrik Beierstettel haben 2019 in langer systematischer Vergleichsarbeit Indizien gefunden, dass dieser verschwundene Stein von 1508 sein müsste. An der von Hugo Pahl beschriebenen Stelle ist der 1308/1508er allerdings schon lange nicht mehr zu finden. "Die Suche nach dem von Pahl beschriebenen Stein aus dem Jahr 1308 blieb allerdings erfolglos. Trotz stundenlanger Suche war der nicht aufzufinden. Hendrik Beierstettel recherchierte daraufhin nach. Grenzsteinexperten sind sich einig, dass es kunstvoll gefertigte und mit Jahreszahl und Wappen versehene Grenzsteine erst ab dem 15. Jahrhundert gab. Da die Grenzstein-Jungs einige Steine aus dem Jahr 1508 fanden, vermuten sie nun, dass Pahl die vermutlich verwitterte Zahl schlichtweg falsch gelesen hat." Heike von Brandenstein, Fränkische Nachrichten vom 13. Juli 2019. Siehe: https://www.fnweb.de/fraenkische-nachrichten_artikel,-tauberbischofsheim-grenzstein-jungs-mit-entdeckergeist-_arid,1484354.html