Glockengraben

Der Glockengraben war Teil der westlichen, oberen Vorstadt. Die Vorstadt hatte keine geschlossene Ummauerung wie die Stadt. Die Vorstadt wurde durch ein Hecken-Wall-Graben-System geschützt. In Richtung Sprait war zusätzlich eine Mauer vorhanden. Wenn auch nicht mit der Höhe der Stadtmauer. Vor der Mauer befand sind ein Graben mit Wall. Die damals übliche Absicherung vor unbefugtem Eindringen bzw. Wegbringen von Gut. Eine militärische Funktion hatten die Tore, Mauern, Gräben, Wälle der Vorstadt nicht. Nur eine Sicherungsfunktion gegenüber dem einfachen Räuberunwesen.


Beim Glockengraben wurde früher vor allem das Herkommen der "Glocken" diskutiert. Also vom Glocken-Machen her gesehen. Dabei stammen die alten Glocken, die auch heute noch im Kirchturm hängen, allesamt aus Nürnberg. Der Glockengraben als Schutzsystem wurde wenig beachtet. Das liegt auch daran, dass heute von der Schutzfunktion des Glockengrabens nichts mehr zu sehen ist. Der Glockengraben, der durch den Einzug des Bahndammes völlig anders aussieht als früher, wurde eingeengt durch die Setzung einer neuen Mauer am Rande des Bahndammes. Die frühere Schutzmauer wurde in den 1800er Jahren abgerissen und die Steine an Bürger verkauft. Der Graben zugeschüttet. Vom Wall ist auch nichts mehr zu sehen, da der Bahndamm die frühere Geländeform mit seiner Gestalt substituiert hatte. Der Glockengraben war sicherlich nicht an den Graben um die Stadtmauer herum angeschlossen. Sondern entsprach mehr dem Hecken-Wall-Graben-System, das z. B. die Rothenburger und Haller Landwehr umgab.