Grenzgang Großrinderfeld-TauberBischofsheim


Vor Jahrzehnten suchte ich nach einer direkten Verbindung zwischen Hamberg (Hainberg) und dem Wald im Grund. Da es diese auf direktem Wege nicht gab, lief ich an den kürzesten Stellen quer durch den Wald und traf dann auch die Gemarkungssteine, die die Grenze zwischen  TauberBischofsheim und Großrinderfeld markieren. Dabei tauchte auch immer die Frage auf, wohin das Teufelsloch eigentlich genau entwässert. Die Antwort ist einfach: Fast immer entlang der Gemarkungsgrenze. Inzwischen gibt es einen kleinen direkten Durchgang zwischen Hamberg und dem Grundforst. Der ganz kurz die Gemarkungsgrenze zwischen TauberBischofsheim und Großrinderfeld tangiert.  

 

Vom Forstgrund führt die Gemarkungsgrenze in Richtung der Alten Würzburger Straße. Geht dann über das Gewann Böse Hof zum Schwarzen Feld. Unten am neuen Gewerbegebiet von Büscheme-Großrinderfeld sitzen an der Böschung zwei prächtige Gemarkungssteine. Dann verläuft die Gemarkungsgrenze Büscheme - Großrinderfeld über die Äcker hinunter in den Grund, Graben. Trifft dort auf die Grenze zwischen Büscheme und Grünsfeld(hausen).

  

Die Gemarkungssteine sind äußerst reichlich gesetzt. In vielen Formen. Ein Grenzgang findet deshalb die wunderschönsten Exemplare. Sogar Dreimärker, wenn von drei Gemeinden die Grenzen an diesem Punkt zusammenliefen. Auch wenn hier der Grenzgang selbst einigermaßen beschwerlich ist, da direkt im Waldsaumbereich verlaufend. Also stark vegetationsberührend. Dennoch. Der Grenzgang lebe hoch. Er ruft nach erneuter gemeindlicher, gemeinschaftlicher Institutionalisierung und Begehung. Ein schönes historisches Büschemer Projekt der Revitalisierung.


Was ich hier vor Jahren als Wunsch andeutete, ist für einen Teil der Büschemer - Großrinderfelder Gemarkungsgrenze im Bereich Großer / Kleiner Forst inzwischen realisiert. Schließt die Impfinger - Großrinderfelder Gemarkungsgrenze im Forst mit ein. Auf einem schmalen Grenzsteinpfad kann die Gemarkungsgrenze zwischen dem Teufelsloch und der Alten Würzburger Straße abgelaufen werden. Siehe diese guten Neuigkeiten unter  Grenzsteinpfad

  

Die gemeinsame Gemarkungsgrenze von Büscheme zu Großrinderfeld beginnt mit einem Dreimärker, zu dem noch die Grenze mit Impfingen stößt. Er ist von 1846. Und dient gleichzeitig als Waldgrenzstein. Also als Abgrenzung des Büschemer Gemeindewaldes zum Forstwald, lange Zeit zu Churmainz gehörend, dann Leiningen, dann Staatswald (Baden-Württemberg. Insofern mischen sich auf dieser Gemarkungsgrenze auch CM Steine mit dem Mainzer Rad auf Großrinderfelder Seite zwischen die Gemarkungssteine, die drei B und Mainzer Rad für Büschemer Gemarkung und das Großrinderfelder Rinderwappen haben. Hoch interessant wird es dann an der Stelle, wo heute die Alte Würzburger Straße in oder aus dem Forst führt. Ich verweise hier auf zukünftige Veröffentlichungen von Hendrik Beierstettel (https://wandertauber.wordpress.com). Sehr wichtige alte bisher unbekannte Geschichte mit Hinweis auf sehr alte Grenzsteine. Im Bereich Böse Hof scheint die Findung der Gemarkungslinie schwierig. Sie unterscheidet sich auf vielen Plänen. Die Ausweisung des Gewerbegebietes führte zudem zur Versetzung von Gemarkungsgrenzsteinen in Richtung der Landesstraße. Entlang eines Grabens in Richtung des Rödersteingrabens verläuft zum Abschluss die Gemarkungsgrenze und trifft dort auf die zustoßende Gemarkungsgrenze von Grünsfeldhausen.   


Interessant wäre auch die Frage, ob noch alte Geleitsteine zu finden sind. Mit den Buchstaben BD versehen. Bischofsheimensis Ductus - Bischofsheimer Geleit. Also Steine, die den Geleitweg zwischen TauberBischofsheim und Würzburg markierten. Allerdings zeigen alte Lagepläne des Geleitrechtes, dass die alte Würzburger Straße nicht unbedingt mit diesem Geleitweg übereinstimmen muss. Andererseits stellt sich die Frage aufgrund der Topographie, wo der Geleitweg stattdessen hätte verlaufen können. Siehe dazu auch die Hinweise unter Alte Würzburger Straße  




 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

 

 

 


 

 

 


 

 

 

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

Der Büschemer Gemarkungsgrenzgang, genauer die Grenzgänge, werden von mir nach Augenschein, also altertümlich, nach altem Gebrauch, durchgeführt. Ohne exakte Kartenkenntnisse der Grenzen. Das macht das Auffinden oft problematisch. Man muss halt dafür suchen, die Augen aufmachen, herumlaufen bis etwas gefunden wird. Dann die Linienführung auf dem Gemarkungsstein beachten und in der angegebenen Richtung weiterlaufen, weiter suchen. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Siehe auch Grenzsteine - Gemarkungssteine