Stadtgraben - Froschgraben (Fröschgraben) - Schneckengraben (unterhalb bzw. entlang Schmiederstrasse)

Mit dem Niederlegen der Stadtmauer entwickelten sich längs des ehemaligen Walles, nun Grabenweg und Schmiederstrasse neue Stadtviertel im 19. Jahrhundert. Interessanterweise hieß früher der obere Teil der Schmiederstrasse Grabenweg. Die heutige Ringstrasse Grabengasse. Die parkartige Gestaltung des unteren Stadtgrabens wurde um 1934 als eine der ersten Amtshandlungen des NS-Bürgermeisters Knab angelegt. Zum Glück fehlten noch nazistische Vorgaben. So konnte man mit einem Kunterbunt an historischen Relikten den Graben neu aufschmücken. Statt NS-Ästhetik aufzupfropfen. Der Verkehr in der Schmiederstrasse schmälert leider die Parkfunktion des Stadtgrabens mit seinem Autolärm. Von daher war für uns Jugendliche der Badgarten gegenüber der wesentliche beliebtere Treffpunkt. Auf der Mauer, auf den Bänken. Im Sommer lädt der Biergarten auf dem ehemaligen Hammelbereich, jetzt Cult zum Bleiben und Trinken ein. Der schöne Biergartenkult unter Kastanien am Türmle der 1980er Jahre ist ja leider längst vergangen. Das Figuren- und Steinensemble des Stadtgrabens wurde durch eine Aktion des Büschemer Kunstvereins mit weiteren Statuen ergänzt. Die sich in die zusammengestellte Ästhetik gut hineinpassen, da auf Großplastiken verzichtet wurde, wie sie in vielen Kleinstädten, oft auf den neuen Kreisverkehren, zu finden sind. So wurde die feingliedrige Ästhetik bewahrt. Eine schöne Übung ist es, aus dem Gedächtnis heraus sich selbst zu befragen, wieviele Figuren vorhanden sind, wieviele Findlinge. Usw. Vergleicht man alte Fotos des Stadtgrabens mit dem heutigem Zustand, so scheinen einige Statuen nicht mehr vorhanden zu sein. Dass die Schmiederstrasse nicht mehr eine Kastanienbaumallee ist, kann als weiterer Verlust gebucht werden. Früher wurde der Kastanienbestand an der Tauber, auf den ehemaligen Wällen viel gerühmt. Von Einheimischen. Heute ist er so zerrupft, dass sich die frühere Einheitlichkeit, Umfassung, Umgliederung dieses Baumbestandes nicht mehr herstellt.


 


 




 


 




 


 


 


 



 
 


 




 

 


 

 

 


 

 

 


 


Das rote Kreuz war mal in der Schmiederstrasse; das Kreuz am Giebel erinnert daran. Auch die NSDAP Kreisleitung zog für einige Zeit vom Klosterhof in die Schmiederstrasse. Hier erinnert nichts mehr daran.