Angriff auf das Leintal

In der Zeitung las man bei der Tagesordnung für eine Stadtratssitzung, dass es um Erdaufschüttungen im Leintal gehe. Es wurde noch geulkt, dass das nun das Höchsthochwasserdammprojekt der Bürgermeisterschmidtin werden würde. Um den Vorgänger zu übertrumpfen. Pfeifedeckel! Es kommt noch schlimmer. Las man im Dezember 2020 noch davon, dass der Panoramaweg, der hoch am Waldrand vom Taubertal ins Leintal bisher wunderschön führte, ein frisch zertifizierter Qualitätsweg „Wanderbares Deutschland“ wäre, war er schon längst ein frisch aufgeschütteter hochmoderner Erdwallweg über von Baggern herumverschobener, aufs allerhöchste aufgetürmter Ackererde, neu durchfurcht. Ein riesiges Stück radikal durchmodernisierter Ackerfläche. Ein weites Baggerfeld. Kein Stück mehr schöner Landschaft. Fehlt nur noch, dass jetzt in Büscheme in der bisher noch freien Flur die Geschoßbauweise eingeführt wird. Und vermutlich zertifiziert würde. Der Angriff auf das Leintal, der ja gleichzeitig auch ein Angriff auf die Gewanne Buckel und Bobst ist, degradiert das rätselhaft benannte Gewann Bobst zu einer Ansammlung von Erdlöchern. Gern wurde dieses Gewann Papst tituliert, was diesem Gewann einen allerhöchsten Glanz gab. Der in den Büschemer Fluren ja nicht ganz üblich ist mit Kaaser = Kaiser, Kaiserspitze. Und nun undank Bürgermeisterschmidtin eine völlig unbobstliche Vertiefung, Verlochung.


Foto Hendrik Beierstettel


Foto Hendrik Beierstettel
Foto Hendrik Beierstettel



Nach Regenfällen rutschte ein Teil der Aufschüttungen runter in den Leingraben. Inzwischen - 2022 - sieht durch bäuerliche Bearbeitung der Hang wieder instand gesetzt aus. Nur noch ein schmaler ungenutzter Streifen erinnert an die baulichen Veränderungen des Hanges mit Aufschüttungen.