Viertelspitze, Vertelisspitze - einige Namen für eine Ecke, die heute kaum noch jemand kennt. Hier sollen Gevierteilte die aus Würzburg nach Büscheme Kommenden begrüßt haben. Ein schauriges Willkommen. Allerdings ist das Gevierteiltwerden eine Höchststrafe. Die wohl seltenst auf der Büschemer Gerichthöhe verkündet und ausgeführt wurde. Das Klinglerinkreuz in direkter Nähe der Vertelisspitze steht auch für ein Kreuz, für einen Bildstock abseitig. Weglos. Ein merkwürdiger Ort. Denkwürdig. Nachdenkenswert. Auffällig. Was passt hier? Was passt hier nicht?
Wo war die Vertelisspitze tatsächlich? Berberich und Hugo Pahl unterscheiden sich in der Geländeangabe. Bei Hugo Pahl findet sich die Vertelisspitze auf der Hammbergsplatte, bei der Kaiserspitze. Bei Berberich und Siegl unterhalb des Edelbergs an der alten Würzburger Straße. Hugo Pahl hat eine schöne Zeichnung der Büschemer Kleindenkmale und Sagen erstellt. Auf der läßt er den sogenannten Lohnweg an der Kaiserspitze vorbei Richtung Teufelsloch laufen. Dann am Forstwaldrand entlang, aber auch oberhalb von Großrinderfeld entlang. War das der ursprüngliche Verlauf des Geleitweges Richtung Würzburg? Siehe Hendrik Beierstettel auf der interaktiven Karte auf: https://www.google.com/maps/d/u/0/edit?mid=1ZPNz4MYeEwPoJMblQqB3Vbu6OO1RppDA&usp=sharing
Ogiermann hat in der Büschemer Chronik von 1955 auf einer recht isolierten Stellen bemerkt, dass es von Büscheme aus zwei Straßen Richtung Würzburg gab. Dies allerdings nicht genauer ausgeführt. Es spricht einiges dafür, dass der ursprüngliche Geleitweg von Büscheme aus, zunächst über die Hammbergshohle auf die Hammbergsplatte hoch zog. Von dort aus Richtung Teufelsloch, am Rand des Forstes entlang und dann in einem weitem Bogen um Großrinderfeld herum (auf der dort genannten Alten Straße). Während vom oberen Brenner aus ein Wallfahrtsweg durch den Forst nach Großrinderfeld verlief. Am Ende des Forstes nicht den heutigen Verlauf nahm, sondern direkt rechts beim Bildstock den Verlauf über die Höhenschichtlinien nahm und dann unten im Talgrund auf den sogenannten Distelhäuser Weg einbog, der von Großrinderfeld in Richtung Distelhausen verlief.
Wenn der Geleitweg früher über den Hammberg nach Würzburg verlief, dann dürfte Hugo Pahl mit seiner Verortung der Vertelisspitze auf der Hammbergsplatte gut liegen. Denn der makabre Namensgrund macht nur Sinn, wenn auch eine wichtige Straße hier verlief. Die anderen drei Viertel wären demnach an der Straße nach Mergentheim, nach Miltenberg und nach Wertheim zu verorten. Allerdings ist dann zu bisher unbekanntem Zeitpunkt der Geleitweg Richtung Großrinderfeld verändert worden. Lief nun über den Forstbuckel Richtung Forst. Dann könnte auch eine Verlegung der Viertelkörperpräsentationsstelle erfolgt sein. An den von H. W. Siegel eingeschätzten Bereich vor der Abzweigung der Edelberghohle in Richtung Forstgrund, ungefähr auf Höhe des Klinglerinkreuzes. Dann hätte sowohl Hugo Pahl als auch Hans Werner Siegel Recht bei der Verortung der Vertelisspitze sowohl auf der Hammbergsplatte als auch kurz vor dem Forstgrund. Dann hatte Büscheme halt fünf Viertel bei den Körperabschreckungsstöcken.