Der Höhberg - ein echter Höhberg. Wohl der Bischemer Berg. Obwohl zum größten Teil zu Dittigheim gehörend. Die Büschemer hatten aber auf dem Höhberg viel Besitz. Auch die Stadt Bischofsheim, wie das Mainzer Rad auf WaldGrenzsteinen zeigt. Besitz an den ehemalingen Weinlagen. Der Höhberg ist mit einer rasanten Steigung der Kleinstadt zugeneigt. Mit Serpetinenwegen wird der Hochprozentigkeit des Anstieges getrotzt. Die direkten SteilWege sind schwierig begehbar. Steinchen rollen unter den Füßen weg. Der Mensch kommt leicht ins Schnaufen. Der Bismarckturm ist meistens der erste Anlaufpunkt. Bzw. Anlaufturm. Schöne Aussicht. Erste Verschnaufpause. Der ehemalige Wartturm dagegen gibt weniger her. Eine wilde Steinsammlung. Vermoost. An einigen Stellen tritt der Muschelkalk felsig in Vorschein. Viele Steinhaufen, Steinriegel, Steinrasseln, weisen noch auf die frühere Nutzung als Weinberg hin. Erst nach ca. 1870 wurde der Höhberg bebäumt. Leider vielfach mit Nadelgehölz. Alte Stiche zeigen für den Höhberg nur Kopfwald an. Die banalen Nadelgehölze sind nun auch das Schicksal des Höhbergs, dass dieser kaum noch ästhetisch als Weinberglage erkannt wird. Viele der Steinriegel vermoosen, verschwinden unter Grünzeug, unter Farnen. Werden bedrängt von den Fichten- und Kieferstangen. Ohne die nicht standortgerechte Nadelbewaldung wäre der Höhberg mit seiner Länge, hinziehend ins Muckbachtal, mit seinen unzähligen Steinrasseln einer der beeindruckendsten ehemaligen Weinberge im Taubertal.
Der Höhberg muss immer wiedermal entdeckt werden. Wer an der steilen Hangseite im Bereich Bismarckturm & Wartturm den Höhberg hinunterläuft, weiß nie genau, an welcher Stelle er herauskommt. Ein echter Irrhang mit Wegevielfalt, im Zickzackkurs. Auch bei manchen Steinriegeln sind Besonderheiten in der Anlage erkennbar. Verbindungen zwischen den Steinriegeln, wie sie sonst nirgends zu finden sind. Diese wirken wie fast gemauerte Schutzbereiche.
Gern wird auch der Zuweg bzw. Abweg über die Eisenbahnlinie TauberBischofsheim - Lauda gewählt. Früher war der Übergang beschränkt, beschrankt. Per Lautsprecher konnte man das Öffnen der Schranken anfordern. Das tat man meistens, nachdem man schon etwas illegal das Gleis überquert hat. War immer ein schöner Scherz die Bahnbediensteten in Aktion zu bringen. Heute vollautomatisch ohne Schranke.
"Am Marktplatz befand sich ein jüdisches Geschäft für Bettzeug und Damen- und Herrenkonfektion. Der Chef des Hauses hieß Nathan Bloch. Dieser hatte die Gewohnheit, jeden Tag bei gutem Wetter zum Höhberg zu gehen und auf der ersten Sitzbank, die es dort gab, seine Mittagsruhe zu verbringen. Unter der Bevölkerung hatte deshalb dieses Bänkchen den Namen 'Nathansruhe'." (Johannes Georg Ghiraldin: Zeitzeugenbericht. In: Gerd Stühlinger, Johannes Georg Ghiraldin, Sarah Schroeder, Christoph Ries, Katja Rüger, Gunter Schmidt und Stefan Henninger (Projektgruppe Mahnmal, Herausgeber): Wegverbracht. Das Schicksal der Tauberbischofsheimer Juden 1933-1945. EINE DOKUMENTATION. Tauberbischofsheim 2009, Seite 30)
Das Tauberbischofsheim der nationalsozialistischen Zeit brachte für die Büschemer Juden Verbote des Betretens von Anlagen, Wäldern, Wegen: "Schilder mit der Aufschrift: "Juden betreten diese Anlage auf eigene Gefahr!" waren in TBB in den Tauberanlagen beiderseits der Straße beim Haus Hodis, am Bahnwärterhaus am Höhberg, am Wasserreservoir und am Tennisplatz aufgestellt. Plakate wie: "Der deutsche Wald dem deutschen Volke" am Höhberg verboten den Juden indirekt in dieser Gegend spazieren zu gehen oder "Jud, du bist erkannt, zumal im Frankenland!", "Kauft nicht bei Juden!" am Bahnhof, diese Plakataufschriften machten den Juden bei jeder Gelegenheit bewußt, das sie als Ausgestoßene galten." In: Bernhard Müller: Juden und Judenpolitik in Tauberbischofsheim von 1933 bis 1945. Wissenschaftliche Arbeit zur Prüfung für das Lehramt an Gymnasien. Universität Heidelberg. 1980, Seite 20
Einiges Sagenhaftes ist zum Höhberg bekannt. Nachts würde man auf dem Höhberg ein Licht sehen. Dort wäre ein Schatz vergraben. Gegraben hätte man, aber nichts gefunden. Eine weitere Sage dagegen weiß, dass man beim Graben auf dem Höhberg Schwefel gefunden hätte. Da hätte man dann so tief gegraben, dass man auf eine Meeresader stieß. Viel Wasser strömte heraus. Zum Glück konnte man das Loch noch verschließen. Sonst wäre das Taubertal abgesoffen.
Zwei Landwirte gingen nachts von Tauberbischofsheim über den Höhberg nach Dittwar. Beim alten Wartturm konnten sie sich auf einmal überhaupt nicht mehr fortbewegen. Sie hörten eine Stimme rufen: "Laßt mich raus!" Sie entdecken ein Gefäß, aus dem die Stimme kam. Sie nahmen den Stöpsel heraus. Ein Furcht erregender häßlicher (Flaschen)Teufel sprang heraus und wurde immer größer. Er brüllte: "Zum Dank für diese gute Tat dreh ich euch die Hälse um". Einer der vor Angst zitternden Bauern hatte einen guten Einfall. Er sprach: "Ein Teufel wie du kann gar nicht in diesem Gefäß gewesen sein". Der Teufel erwiderte: "Ich zeig euch, dass ich im Gefäß drin saß." Und schrumpfte wieder und kehrte in das Gefäß zurück. Schnell versenkte einer der Bauern wieder den Stöpsel in den Hals des Gefäßes und drückte ihn tief hinein. Da konnten sie sich auch wieder frei bewegen. Das Gefäß versteckten sie dann an einer unweglichen Stelle. Einer Schlucht, einem Graben. Die, den muss man aber erst mal auf dem Höhberg finden. Also Vorsicht, wenn ihr auf dem Höhberg ein altes Gefäß mit Stöpsel drin findet.
In Diddiche haben die Einwohner immer wieder Licht auf dem Höhberg gesehen. Und bei dem Licht wäre ein Schatz vergraben. Trotz Grabungen wurde er nie gefunden.