Brehmbach


Die Umgehungsstrasse war ein massiver Eingriff in die Büschemer Landschaft. Auch wenn die Altstadt dadurch überflüssigen Außen- und reinen Durchquerungsverkehr nicht durch die engen Strassen, früher nur durch die Hauptstraße leisten mußte. Die Verlegung des Brehmbaches befreite die Daubst von den Überschwemmungen, aber auch von dem sich vielfach windenden Brehmbach. Zerstörte aber auch die nahezu phantastisch anmutende Kleinlandschaft der Überquerung des Brehmbaches durch den Zuführungsgraben der Tauberwiesenbewässerung. Über eine eiserne Brücke, mit diagonalen Querstreben, auf denen wir waghalsig herumjonglierten. Diese Brücke war in den 1960er Jahre sowieso nicht mehr ganz dicht. Wasserfallartig plätscherte das Wasser, das der Tauberwiesenbewässerungsgraben von Dittigheim her transportierte zum Zwecke der Bewässung der Wiesen und herrlichen Streuobsthochstammbäume, in den Brehmbach. Der kurz vor der Tauberbrücke in die Tauber mündete. Man zwackte also in Dittigheim am Wehr zunächst per Mühlkanal Wasser von der Tauber ab, zwackte von diesem dann das Wasser in den Graben der Tauberwiesenbewässerung ab. Die Dittigheimer Wiesen wurde noch erfolgreich bewässert. Während die Büschemer Wiesen immer weniger Wasser bekamen, da dieses von der nicht mehr so dichten Überquerungsbrücke über den Brehmbach in den Brehmbach Wasserfall artig fiel und vom Brehmbach aus in die Tauber befördert wurde. Mit der Verlegung des Brehmbaches direkt parallel zur Umgehungsstraße (B27), wurde die Bewässerung der Tauberwiesenbewässung dennoch nicht unterbrochen. Mit der Ausgestaltung der Vitryallee verschwanden die Höhenunterschiede auf der Straße hinter zum Gymnasium und die nun überflüssigen Reste der Tauberwiesenbewässerungsanlagen. Die Tauberwiesenwässerung floss von nun ab der Umgehungsstraße bis bis zum Wörtplatz beim Feuerwehrgebäude in einem Rohrsystem. 


Der Brehmbach ist durch seine Verlegung auch ziemlich aus dem Büschemer Bewußtsein gerückt. Er rauscht an seinem Ende wie ein Kanal an Büscheme vorbei. Die Einmündung in die Tauber ist außerhalb der Sichtweite. Wenig beachtet wird an der Querspange vom Zipfkreisel die Trennung von Mühlbach und Brehmbach.


Phantastisch, immer wieder gut fotografierbar dagegen die Kleinlandschaft bei der Querung des Brehmbaches mit den beiden alten Eisenbahnbrücken. Einfach malerisch. Wenn man von der kanalartigen Einbettung des Brehmbaches absieht. Einem früh verstorbenen Büschemer gelang in einem Gemälde die herausragende Wirklichkeit der Eisenbahnbrücke zu toppen. In der Bleichwiese, Gänswiese, entlang der Königheimer Straße schlängelt sich der Brehmbach lieblichst.Teilweise vom Mühlgang begleitet. Landschaftlich idyllisch ist die Bachdoppelung vor der Eisenbahnbrücke zwischen Brehmbach und Mühlbach. Beste Sicht auf den ursprünglichen Verlauf des Brehmbaches hat man vom Mittelweg der Brehmenleite. 


Eine erste Korrektur des Brehmbachbettes erfolgte um 1866 beim Bau der Tauberthalbahn. Hier wurde im Bereich der Brücke über den Brehmbach dieser reguliert (Siehe Franz Keller, Die Tauberthal-Bahn, Seite 13, Karlsruhe 1870)



Hendrik Beierstettel ist mit mehreren Fotoexkursionen dem Verlauf des Brehmbaches auf Büschemer Gemarkung nachgegangen.