Hochhäuser Grund

Ein Wiesen-, Weiden- und Streuobstareal, das sich weit und breit bis zur Impfinger Gemarkungsgrenze hinzieht. Die Tauber verläßt hier ihre Begradigungsstrecke, deshalb nähert sich der Hochhäuser Grund an den Impfinger Ortsetter heran. Ähnlich nahe kommt die Dittigheimer Gemarkung dem Stadtkern Büschemes. Die Gemarkungsflächen sind hier im weiten Wiesengrund exzentrisch Richtung Norden verschoben. Hier entfaltete die Wiesenbewässerung auch ihre größte Anzahl von Gräben und Kanälen. Hier war auch das Reich der Wiesenwässerungsgenossenschaft und ihres Wiesenherrgöttles, der über die Einhaltung der auferlegten Ordnung in der Wasser- und Wiesennutzung achtete. Also eines eigentlich eher profanen Wiesenhüters. In dieser wiesenherrgöttlich-territorialen Ordnungstradition stehen heute an den beiden Zuwegen Gebots- und Verbotsschilder einer Zufahrt, eines Zugangs. Die Wasserleitungsneuverlegungen der Stadt bzw. ihrer Zweckgemeinschaft in den letzten Jahren kümmerten sich allerdings nicht um solche historische Beschränkungen und schlugen eine kräftige Bresche in die Wiesenlandschaft. Da wurde so richtig hineingevockelt.


Zur Funktion des Wiesenherrgöttles im Rahmen der Wiesenbewässerungsgräben.


Am Ende der Büschemer Gemarkung, fast bei Impfingen, aber auf der linken Tauberseite, hatten wir eine Obstwiese. Zu der zogen wir mit unserem großen Ziehwagen. Da passte einiges an Kisten, Werkzeug darauf. Meistens zogen wir mit. Ab dem Ende der Tauberbegradigung in Richtung Impfingen wurde der Weg wesentlich schlechter. Und man musste mehr Kraftaufwand beim Ziehen aufbringen. Die Mostäpfel, aber auch Mostbirnen wurden aufgelesen, gepflückt, mit dem Apfelbrecher heruntergeholt. Das waren halt noch Hochstammarten. Da musste man noch hoch hinaus. Allerdings mussten die Obstbäume auch immer wieder geschnitten werden. Was wir später stark vernachlässigten. Die Wiesenpflege wurde dann einem Impfinger Bauern überlassen, der irgendwann dafür seine Schafe einsetzte.


Solange wir noch eine eigene Kelter hatten, wurde noch selbst Most, Apfelsaft gemacht. Der schmeckte köstlich. Die Kelter stand in der Waschküche. Diese Obstkultur, diese Bearbeitung ließ immer mehr nach. Nicht nur bei uns. Sondern auf der ganzen Büschemer Gemarkung. Wie es sich leicht bei Spaziergängen feststellen lässt. Oft sieht man auch bei den Pflückern auf den Obstwiesen an den Autos nichteinheimische Autoschilder. Dann holen die Erben, die nicht mehr in Büscheme wohnen, die Obsternte ab.


 

 

 

 

 

 

Familiär-büschemerische Ziehwagen- und Streuobstwiesenerntekultur
Wiesenherrgöttliche Anwandlung
Wenn die Stadt Leitungen verlegt wächst kein Gras